In Kombination mit der Froschmedizin verwenden viele indigene Stämme, wie die Yawanawa, die Kaxinawa-Huni Kuin und auch die Katukina, Rapé um den Reinigungsprozess zu fördern und grade auch festsitzende Energien oder auch Krankheiten effektiver zu lösen.
Was ist das für ein Ritual ?
Durch ein schmales Bambusrohr oder einen ausgehöhlten Knochen (ein sogenanntes Tepi ) wird eine circa erbsengroße Menge der pulverförmigen Mischung in jedes Nasenloch gepustet. Dabei wird traditionell mit dem linken Nasenloch begonnen, diese Seite repräsentiert dem Glauben der indigenen Völker nach, den Tod. Die rechte Seite repräsentiert die Wiedergeburt und sollte auf keinen Fall ausgelassen werden. Die Dosis kann nach der ersten Erfahrung individuell angepasst, also erhöht oder reduziert, werden. Für Anwender mit Erfahrung gibt es auch die Möglichkeit der Selbstapplikation, mit einem V-Förmigen Rohr, welches die Ur-Einwohner „Kuripe“ nennen.
Das korrekte Pusten ist allerdings eine Kunst, die erlernt werden muss. Auch spielt die Energie des Gebers/Pusters eine große Rolle beim Ritual. Die Naturvölker Amazoniens beschwören beim Rapé -Ritual zusätzliche Energien von Krafttieren, die dem Ritual beiwohnen und die Geister der Rapé Medizin unterstützen.
Über welche Inhaltsstoffe verfügt Rapé?
Die Basis jeder Rapé Mischung ist Tabak, jedoch nicht der hier im Westen genutzte Tabak, sondern der sogenannte Azteken Tabak oder auch Bauern Tabak. Dieser ursprüngliche Tabak kann bis zu 20 fach Stärker in seiner Wirkung sein, als der handelsübliche Tabak. Natürlich enthält dieser Tabak auch keine hier im Westen üblichen, gesundheitsschädigenden Zusatzstoffe wie Teer. Ein weiterer traditionell wichtiger Bestandteil ist die Asche der Rinde des Pau-Pereira-Baumes ( Platycyamus regnellii ). Weitere Bestandteile, die je nach Ziel des jeweiligen Rituales und auch von Stamm zu Stamm variieren, sind Kräuter, Heilpflanzen, Samen sowie Rinde von anderen Bäumen des Amazonas Gebietes. Jede Rapé Mischung hat dabei eine andere Wirkungsweise auf den menschlichen Organismus. Die Ureinwohner sprechen von Schwingungen und anderen energetischen Feinheiten. Dem Glauben der indigenen Völkern nach, entwickelt sich bei längerer Nutzungsdauer eine tiefe Beziehung zu den kraftvollen Geistern (Spirits) der Pflanze.
Welche Wirkung hat Rapé?
Rapé wirkt in erster Linie auf der spirituellen Ebene. Es hilft mentale festgefahrene Denkmuster aufzulösen, befreit den Energiekörper von fremden Energien und es öffnet und harmonisiert die Chakren ( Energiezentren des Körpers ). Auf der Herzebene befreit Rapé von Panema, eine indianische Bezeichnung für eine Pechsträhne, welche dem Glauben der Ur-Einwohner nach, für Blockaden und Antriebslosigkeit verantwortlich ist.
Auf der körperlichen Ebene wirkt Rapé reinigend und entgiftend auf die Nasenneben- und Stirnhöhlen. Giftstoffe werden zusammen mit Schleim ausgeschieden. Auch wird Rapé immer öfter mit der Entgiftung der Zirbeldrüse in Verbindung gebracht, bisher ist dies aber noch nicht wissenschaftlich erwiesen.
- Tiefgehende Öffnung und Ausrichtung aller Chakren der oberen Bereiche ( Drittes Auge und Scheitelchakra )
- Verbesserung der körperlichen Erdung
- Befreiung von Erkrankungen auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene
- Entkalkung der Zirbeldrüse und Öffnung des dritten Auges (noch nicht wissenschaftlich bestätigt!)
- Entfernung von belastenden Gedanken und Herstellung geistiger Klarhei
- Befreiung von energetischen Blockaden und Entitäten
- Verbindung mit dem kosmischen Atem und spirituelle Schwingungserhöhung
Was geschieht auf körperlicher Ebene während der Behandlung ?
Es empfiehlt sich Rapé in einer ruhigen und störungsfreien Umgebung durchzuführen. In geschlossenen Räumen ist es zudem hilfreich diese vorher mit einem kleinen Rauch-Ritual z.B. mit Weihrauch oder auch anderen schamanischen Kräutern, zu reinigen.
Die circa erbsengroße Portion wird halbiert und dann in einer aufrechten Sitzhaltung, Stuhl oder Yoga-Sitz mit geschlossenen Augen, durch ein Bambusrohr oder ein „Tepi“ in die Nasenlöcher gegeben. Dabei wird empfohlen langsam durch den Mund zu atmen.
Nach der Behandlung können für kurze Zeit Übelkeit, Schwindel und Erbrechen auftreten, welche durch den Entgiftungsprozess ausgelöst werden. Ebenso können ein leichter Speichelfluss und eine erhöhte Darmtätigkeit die Folge einer Rapé Behandlung sein. Diese Nebenwirkungen sind aber keine zwingende Begleiterscheinungen, sondern Abhängig von der Intensität der Blockaden oder der toxischen Belastung des Behandelten. Dennoch sollten ein Eimer, Tücher und stilles Wasser vorhanden sein. Weiterhin empfiehlt es sich am Tag der Behandlung auf Zucker und auch auf sexuelle Aktivität zu verzichten.