Kratom
(Mitragyna speciosa) ist ein großer, tropischer, immergrüner Baum mit nach oben gebogenen Zweigen mit dunkelgrünen Blättern und gelben Blüten. Er wächst in den heißen und feuchten Wäldern Südostasiens (vor allem in Thailand und Malaysia, auf den Inseln Kalimantan, Sumatra, den Philippinen, Papua Neuguinea) und Krantom in Thailand. Kratom wird seit vielen Jahren kultiviert, aber seine Verwendung ist strengstens verboten.

Chemimische Zusammensetzung

Kratom ist einer der natürlichen Downer, das sind Substanzen, die eine beruhigende, entspannende, sedative, anxiolytische und angstlösender Wirkung haben. Er ist u.a. der μ-Opioid-Rezeptor-Agonist. Kratom aktiviert MOR-Rezeptoren in ähnlicher Weise wie Morphin, jedoch ohne die gravierenden Nebenwirkungen der Opioid-Medikamente. In seinen Blättern (Mitragyna speciosa) beträgt der Alkaloid Gehalt etwa 0,5%, von denen mehr als die Hälfte das Indol-Alkaloid Mitragynin ist. Im Kratom befinden sich viele andere Alkaloide, die das Immunsystem unterstützen und den Blutdruck senken.


Wie wirkt Kratom?

Kratom wirkt sowohl stimulierend als auch beruhigend, was ihn einzigartig macht.



Stimulierende Effekte

In kleinen Dosen wirkt Kratom aktivierend, anregend und erhöht die Arbeitsbereitschaft. Er hilft aber auch dabei, sich zu konzentrieren, gibt ein Gefühl von Glück und beeinflusst die körperliche Ausdauer positiv. Bei kleinen Dosen bemerken die Menschen, dass sie mehr Energie haben, fokussierter sind und offener für andere Menschen.
Laut der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) beträgt eine geringe Dosis nur wenige Gramm. Die ersten Wirkungen können innerhalb von 10 Minuten beobachtet werden und dauern 2-5 Stunden

Beruhigende Effekte

In mittleren und großen Dosen hat Kratom eine beruhigende und schmerzlindernde Wirkung. Er wirkt entspannend, wie ein Opiat auch Enthusiasmus auslösend und sorgt für ein großes „Chill-out-feeling“.Gefühle werden abgeschwächt, ein Gefühl der Ruhe kann einkehren und sogar das Gefühl verliebt zu sein. Der Zustand kann bis zu sechs Stunden andauern.

Dosierung

Kratom sollte nur in gelegentlichen Situationen genommen werden und nicht jeden Tag, denn die Toleranzgrenze wächst sehr schnell, was die Dosierung sehr schwierig macht.
Das Abkochen von etwa 1-3 g getrockneten Blättern hat eine stimulierende Wirkung (ähnlich wie Koffein), aber verursacht keine Nebenwirkungen wie z.B. Herzklopfen.
Anfängern wird eine Dosis von 3-6g empfohlen. Die durchschnittliche Dosis beträgt 8-15 g. Ab 16 g beginnt die hohe Dosierung, mit hoher Toleranzgrenze sogar 20-25 g. Eine höhere Dosis wird nicht empfohlen.


Anwendungsmöglichkeiten mit Dosierung

Kratom wird normalerweise mit kochendem Wasser aufgegossen und der Sud getrunken. Getrocknete Blätter können auch wie Tee gebraut werden, Menschen, die sich auf ein erstes Abenteuer mit Kratom einlassen, fangen mit 3 Blättern an, Erfahrenere verwenden bis zu 20 Blätter.
Es ist auch möglich, die Blätter einfach zu essen (in Südostasien kauen Arbeiter rohe Blätter, um die Müdigkeit zu beseitigen).
Kratom kann auch in Form von Kapseln oder Tabletten konsumiert werden und ist auch als Paste erhältlich.
Die am wenigsten wirksame Methode ist Rauchen und wird deshalb nicht empfohlen.
Eine interessante Kuriosität:
In Thailand, besonders in Bauernfamilien, ist der geeignetere Partner für eine Tochter ein Mann, der ein Kratom verwendet, als ein Mann, der Cannabis raucht. Denn Kratom stimuliert die Arbeitsbereitschaft. Die Bauern kauen mehrmals täglich frische Blätter oder schlürfen sie mit heißem Tee oder Kaffee.

Medizinische Anwendung

Kratom ist auch ein sehr gutes medizinisches Mittel. Blätter und Blattextrakte werden zur Beruhigung oder auch zur Stimulierung verwendet. Forschungen haben gezeigt, dass die im Kratom enthaltene Alkaloide antibakterielle und entzündungshemmende Wirkungen haben. Auch als Anti-Krebs Medikament kann es eingesetzt werden. In einigen Ländern bekommen Krebspatienten einen starken Sud oder Extrakt aus mehr als 10 g trockener Blätter.
Er hilft bei der Behandlung von chronischen Schmerzen, und auch bei der Behandlung von Angst . Kratom wird verwendet, um die Symptome der Fibromyalgie zu lindern, denn er hat auch eine muskelentspannende Wirkung.
Er kann bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden, er stoppt Durchfall.
Heiler verwenden Kratom seit Jahren als Hustenmittel, gegen Diabetes und zur Behandlung von hohem Bluthochdruck - zur Verbesserung der Blutzirkulation. Kratom hilft auch, die Libido zu erhöhen und erhöht generell die sexuelle Leistungsfähigkeit.
In niedrigen, kontrollierten Dosen kann er als Beruhigungsmittel verwendet werden.
Mit seinen Erregenden und stimulierenden Eigenschaften hilft er gegen Depressionen und lindert Abstinenzsymptome die bei der Entwöhnung von bestimmten Medikamenten (z.B. von Opium) auftreten können.
Außerdem unterdrückt er das Verlangen nach Drogen (es gibt viele Erfahrungsberichte von Nutzern).
Kratom mildert auch die Wirkungen von Alkohol und Opiatentzug aufgrund der Mischung von verschiedenen Alkaloiden, die er enthält . Einige Daten zeigen, dass die von ihm induzierte Analgesie viel stärker ist als die Wirkung von Morphin. Kratom hat eine positive Wirkung in der Suchtbehandlung von Kokain und Heroin (das die Blätter von Mitragyna Opiumsucht heilen berichtete im Jahr 1897, H. Ridley).
Heutzutage rauchen in Neuseeland, Patienten regelmäßig Kratom Blätter für einen Zeitraum von 6 Wochen während der Entgiftung von Methadon. Manche behaupten, dass sie Klarträume in der Nacht haben.

Nebenwirkungen

Kratom wurde noch nicht klinisch sorgfältig untersucht, was für die Entwicklung neuer Medikamente besonders wichtig ist, so dass es für den medizinischen Gebrauch nicht offiziell empfohlen werden kann. Die Ergebnisse einer der Studien bestätigten die suchterzeugenden Eigenschaften von Mitraginin, dem wichtigsten psychoaktiven Kratomalkaloid. Sucht kann Nebenwirkungen wie Übelkeit, Zittern, Schwitzen, Unfähigkeit zu schlafen und Halluzinationen verursachen. Längerer Gebrauch des Kratoms kann zu Verstopfung, Appetitverlust, Gewichtsverlust, Schlafstörungen oder auch zu Hyperpigmentierung der Wangen führen.

Macht Kratom süchtig?

Wie schon geschrieben, sollte Kratom nicht jeden Tag eingenommen werden, da es süchtig machen kann, aber nicht so sehr wie Morphium oder Heroin. Wenn Kratom übermäßig und für eine längere Zeit konsumiert und dann abgesetzt wird, können Entzugssymptome wie Schlaflosigkeit oder längerer Schlaf, depressive Stimmung, niedrige Energie, Myalgie, Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, Nervosität, Aggression, Libidoverlust , trockener Mund und sogar Verdunkelung der Haut auf den Wangen, auftreten. In solchen Situationen ist es hilfreich, die Dosis schrittweise zu reduzieren. Kratom ist nicht so gesundheitsschädlich wie Opium, und die Nebenwirkungen sind bei langfristiger und regulärer Einnahme eher mäßig. Wie Paracelsus sagte: Die Dosis macht das Gift- also seien wir vorsichtig.