„Ich vermute, dass dieser Botenstoff für die ultimative schamanische Ekstase, für die Erleuchtung und für das Aufgehen in das «klare Licht des Todes» verantwortlich ist.“ (Christian RÄTSCH deutscher Ethnopharmakologe 1998)

Was ist Changa?

Changa ist die Bezeichnung für eine Räuchermischung aus verschiedenen psychedelisch wirkenden Pflanzen. Changa wird auch als die „rauchbare Evolution des Ayahuasca“.

Inspiriert durch den jahrhundertelangen Konsum von Ayahuasca der Schamanen in Südamerika, wurde diese Räuchermischung Anfang der Jahrtausendwende in Australien erfunden.
Hauptbestandteil dieser Mischung ist die als Ayahuasca bekannte Banisteriopsis Caapi Pflanze, in Verbindung mit Passionsblume und Königskerzen. Diese machen ungefähr 60% des Gesamtanteils dieser Mischung aus, während die restlichen 40% aus Bestandteilen der Ringelblume, Justicia pectoralis, Nymphaea nouchali. Caerulea und Damiana enthalten.

Bekannte Changa Mischungen:

Ayahuasca Android: 70% Caapi - 30% Chaliponga
Dream Scape: 60% Calea - 40% Brugmansia
Electric Sheep: 50% Blue Lotus - 50% Calea
Minty Blast: 40% Capi - 35% Peppermint - 25% Mullein
The Mekong: 50% Passionflower - 50% Blue Lotus
Twisted Fruit: 50% Caapi - 20% Salvia - 30% Mugwort + Bufotenine


Deswegen unterscheidet sich Changa in Ihrer Wirkung. So wirkt Changa durch die Zugabe von Damiana entspannend und aphrodisierend und die Salvia Divinorum verstärkt die halluzinogene und dissoziative Wirkung.

Die Kombination der Inhaltsstoffe DMT (Dimethyltriptamin) und MAO (Monoaminooxidase)-Hemmern macht diese Räuchermischung sehr populär in der Gruppe der sogenannten Psychonauten. Die MAO-Hemmer verlängern die starke psychoaktive Wirkung von DMT von 3-5 Minuten auf ungefähr 20 Minuten. Am besten entfaltet diese Räuchermischung Ihre Wirkung in dem Sie durch eine Wasserpfeife konsumiert wird.

Vorkommen

Das Dimetyltriptamin, viel bekannter unter der Abkürzung DMT kommt laut Aussage des amerikanischen Chemikers und Pharmakologen Alexander Shulgin (1925-2014) in jedem beseelten Wesen vor. Seine Aussage „DMT is everywhere“ ist wissenschaftlich nicht belegt, jedoch sprechen DMT-Funde in Zitrusfrüchten in jüngster Zeit für seine Theorie. Bis dato konnten Spuren von DMT in meistens sehr geringer Konzentration bei folgenden Lebewesen gefunden werden: viele Pflanzenfamilien, Säugetiere (sogar beim Menschen!) und diversen Pilzen. Der Anteil vom gefundenen DMT ist jedoch sehr unterschiedlich.

Liste von Pflanzen mit identifiziertem DMT Anteil:

Acacia ( Acacia confusa, Acacia maidenii, Acacia nubica, Acacia simplicifolia)       
Anadenanthera (Anadenanthera colubrina [Cebil] und Anadenanthera peregrina [Yopo])

Arundo donax Codariocalyx motorius
Delosperma cooperi
Dictyoloma incanescens
Diplopterys cabrerana syn. Banisteriopsis rusbyana
Mimosa (Mimosa tenuiflora syn. Mimosa hostilis, Mimosa scabrella, Mimosa verrucosa)
Mucuna spp. ( Mucuna pruriens)
Phalaris (Phalaris arundinacea und Phalaris tuberosa syn. Phalaris aquatica)
Phragmites australis
Psychotria (Psychotria carthaginensis, Psychotria poeppigiana, Psychotria viridis)
Testulea gabonensis
Virola ( Virola divergens, Virola elongata,Virola peruviana)
und viele weitere Pflanzen!!!

Einnahme und Dauer der Wirkung


Changa wird inhaliert und direkt nach der Einnahme tritt die Wirkung ein. Die Dauer der Reise auf Changa wird mit circa 5-20 Minuten angegeben, je nach Inhalt der Changa Mischung.


Nach Abklang der Visionen und der psychoaktiven Wirkung des verbleibt der Konsument noch weitere 20 Minuten in einem völlig Entspannten körperlichem und geistigem Zustand.

Wirkung

Die Wirkung von DMT ist immer mit einer persönlickeitsweisenden Erfahrung verbunden und von daher sollte niemals leichtfertig mit diesem Wirkstoff umgegangen werden. Die Anfangsphase des Changa-Rausches lässt sich am ehesten mit einer hoch dosierten Applikation Psilocybin vergleichen, ab einer mittleren Dosierung treten Bewusstseinsphänomene wie Ich-Auflösung, Visionen, Astralreisen, Kontakt zu fremden Wesen sowie das Eintauchen in bizarre Erlebnisrealitäten in die Regel auf.

Es kann passieren, dass Changa-Erfahrungen erschrecken können. Vor allem deshalb, weil das Erlebte meist nicht als halluzinogenes, sondern vielmehr als „kosmische“ Wirklichkeit erfahren wird. Meist ist eine Changa-Erfahrung jedoch positiv, in Einzelfällen aber auch negativ, vor allem dann, wenn die Dosis und das Setting nicht stimmen. Changa ist keine Partydroge, denn unter falschem Setting kann eine sehr gegenteilige bis verstörende Wirkung eintreten.

Das Rauscherlebnis ist sehr intensiv aber wirkt nicht unbedingt Euphorisch, auch hier ist die Wirkung sehr stark abhängig vom Mischungsverhältnis. Viele User verwenden das Wort „wow“ nachdem die psychedelische Wirkung abgenommen hat, denn die vom Changa initiierten Visionen sind nur als spektakulär zu beschreiben. Neben der Wirkung des DMT's sollen sich auch die Seelenanteile der verwendeten Pflanzen auf die Intensität des Rausches auswirken. Zusätzlich können MAO-Hemmer den Rausch merklich verlängern. Bei oraler Einnahme von stark DMT haltigen Pflanzen, wie z.B. bei Ayahuasca sind die MAO-Hemmer eine Voraussetzung, denn oral eingenommen wird das DMT vom Körper absorbiert, ohne die Blut-Hirn-Schranke zu passieren um seine psychoaktive Wirkung zu entfalten.

Wirkungsphasen


Die Wirkung der Inhaltsstoffe ist sehr individuell, auf den persönlichen Lebensweg und der persönlichen Lebenserfahrung des Konsumenten bezogen. Jedoch kristallisieren sich 3 grobe Phasen der Wirkung, vor allem vom Changa heraus:

Anfangsphase
  • Bewusstseinsverlust über den Körper
  • Akustische Effekte  - Abhängig von der Dosierung
  • Geringe Dosis: wahrnehmen von „Geflüster“
  • höhere Dosierung: Elfen-Sprache, „high-speed-chatter“
  • Beruhigende Gedanken wie „Ich werde das Überleben/Überstehen“
Mittelphase
  • Visuelle Effekte
  • Erweiterte sinnliche Wahrnehmung „Durchbruch zu höheren Sphären“
  • Wahrnehmung von Personen auf anderer Bewusstseinsebene
  • Kontrollverlust – Dinge scheinen unkontrollierbar schnell zu geschehen
  • Verlust des irdischen Zeitgefühls
  • Dauer dieser Phase zwischen 5 – 20 Minuten
  • Manchmal desorientiert, ohne Friedensgefühl, manchmal faszinierend und Ehrfurcht gebietend, mit Friedensgefühl.
Endphase
  • Rückkehr des Körpergefühls
  • Es gibt keinen Grund, die Augen zu schließen
  • Rückkehr zur „Normalität“

Durch die einsetzende Desorientiertheit kann auch eine Panik ausgelöst werden, die die Herzfrequenz merklich erhöhen kann. Weitere Nebenwirkungen sind Überforderungsgefühle, Schwitzen und leichte Kopfschmerzen in der Endphase.